Wenn wir verschiedene Werkstoffe berühren, können wir unterschiedliche Temperaturen empfinden, auch wenn diese Werkstoffe dieselbe Temperatur an der Oberfläche aufweisen.

Holz oder Leder zum Beispiel sind „warme“ Materialien. Wir fühlen eine angenehme Temperatur, wenn wir sie mit dem Finger oder der Hand berühren. Bei Edelstahl oder Aluminium ist dies nicht so, hier spüren wir eine gewisse Kälte. Dies sogar, obwohl ein Thermometer an den Materialien dieselbe Temperatur messen würde. Wie kommt es zu diesem Widerspruch?

Hier liegt eine Täuschung unserer Wahrnehmung vor, die sich einfach erklären lässt: Es geht um die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit des jeweiligen Materials. Beim Berühren oder Anfassen gibt unsere Hand Wärme ab. Diese abgegebene Wärme wird aufgenommen und unterschiedlich in das Innere des Objektes geleitet. Mal mehr, wenn wir Kälte spüren (weil uns Wärme abgezogen wird); mal weniger wenn wir Wärme empfinden (weil durch die geringe Wärmeleitfähigkeit unsere Hand kaum Wärme abgibt).

Dieses Prinzip findet im Hausbau bei der Wärmedämmung Anwendung, indem man die geringe oder schlechte Wärmeleitfähigkeit von Holz oder Schaumstoff nutzt, um das Innere des Hauses von der kalten Außenluft gut zu isolieren.

Beim Kochen hingegen wird die Wärmeleitfähigkeit von Metall genutzt, damit der Topf oder die Pfanne schnell warm wird.

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